Maßnahmen
Vorbildwirkung der öffentlichen Hand im Bereich der Ernährung
Umwelt- und klimaverträgliche Lebensmittel (biologische Erzeugung, regional, saisonal, mehr Tierwohl) gemäß dem österreichischen Aktionsplan für nachhaltige öffentliche Beschaffung (naBe-Aktionsplan) sowie gesunde Ernährung (ausgewogen, fleischarm, zuckerarm und salzreduziert) dienen dem Wohlbefinden der Menschen und helfen, ernährungsbedingte Krankheiten zu vermeiden. Vor allem die Reduktion des Fleischkonsums wirkt sich positiv auf die für die Bioökonomie verfügbaren Flächen aus. Weiteres werden die lokalen Lebensmittel-Wertschöpfungsketten gestärkt und das Recycling und die Wiederverwendung von Lebensmittel-Ressourcen kann gefördert werden. Anforderungen, die auf Umwelt- und Klimarelevanz abzielen sowie gesundheitspolitische Vorgaben in Ausschreibungen sind daher für Kantinen bzw. die Verpflegung in öffentlichen Institutionen notwendig.
Federführend: BMK
Mitwirkende: BMSGPK, BML
Umsetzung: Bewusstseinsbildung
Status: mittelfristig in Planung
Sustainable Development Goal (SDG):
Die Aufnahme von Substitutionseffekte (CO2) als Kriterium in Ausschreibungen testen
Eine breitenwirksame Vermarktung bioökonomierelevanter Produkte ist nur mit entsprechend validen Informationen über die Nachhaltigkeitswirkungen der Produkte möglich. Im Bereich des Hochbaus* kann in Form von Pilotprojekten getestet werden, ob und in welcher Form die Sichtbarmachung und Bewertung der Treibhausgasemissionen im Lebensweg von Baustoffen (bspw. CO2-Effekte) Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen einen Vorteil gegenüber Produkten aus fossilen Rohstoffen verschaffen kann. Die Sichtbarmachung und Bewertung von Treibhausgasemissionen kann über entsprechende Anforderungen in öffentlichen Ausschreibungen erfolgen oder über entsprechende Muss-Kriterien im, von öffentlichen Auftraggebern besonders häufig genutzten, Gebäudezertifizierungsprogramm Klimaaktiv. * Pilotprojekte bieten sich zunächst nur im Bereich Hochbau an, da hier bei einem Teil der Auftraggeber und Bieter erste Erfahrungen mit Umweltproduktdeklarationen vorliegen.
Federführend: BMK
Mitwirkende: UBA, BFW, BML, FFG, AWS
Umsetzung: Nachhaltige Beschaffung
Status: langfristig in Planung
Sustainable Development Goal (SDG):
Lebenszykluskosten als Basis für Beschaffungen
Eine Betrachtung der Investitionskosten alleine stellt bei einem Teil der beschafften Produkte bzw. Leistungen kein vollständiges Bild der mit der Beschaffung verbundenen Kosten dar. Dazu müssen sämtliche Kosten einbezogen werden, die im Lebensweg des beschafften Produkts bzw. der beschafften Leistung vom Auftraggeber oder anderen Nutzern der Leistung zu tragen sind. In der öffentlichen Beschaffung sollen bei ausgewählten Produktgruppen Lebenszykluskostenberechnungen, die auf einheitlichen Standards basieren, verpflichtend vorgegeben werden. Dies sollte im Rahmen des naBe-Aktionsplans umgesetzt werden, wobei Schutzinfrastrukturen vorerst auszunehmen sind.
Federführend: BMK
Mitwirkende: BMDW, BML
Umsetzung: Bewusstseinsbildung
Status: mittelfristig in Planung
Sustainable Development Goal (SDG):
Vorbildwirkung der öffentlichen Hand nutzen
Die öffentliche Hand hat sich vorgenommen, bei der Erfüllung der nationalen Klimazielsetzungen eine Vorreiterrolle einzunehmen. Daher sind entsprechende Schritte auf allen Ebenen zu setzen. Im Bereich der Produkte stellt der naBe-Aktionsplan mit seinen ökologischen Kriterien für 16 Produktgruppen das Fundament dar. Seine Anforderungen sind für Beschaffungen des Bundes bindend und werden von der Bundesbeschaffung GmbH umgesetzt, für Länder und Gemeinden stellen sie eine wichtige Orientierung dar. Bei den naBe-Kriterien wird die Bioökonomie soweit wie möglich berücksichtigt und die Beschaffung von Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen empfohlen oder verpflichtend vorgegeben, wobei die Herstellung von Schutzinfrastrukturen vorerst ausgenommen ist.
Federführend: BMK
Mitwirkende: Länder, Gemeinden
Umsetzung: Bewusstseinsbildung
Status: begonnen, langfristig in Planung
Sustainable Development Goal (SDG):