Maßnahmen
Ertragssteigerungen durch Präzisionslandwirtschaft
Präzisionslandwirtschaft kann zur Verringerung des Energie- und Betriebsmitteleinsatzes bei gleichen bzw. auch höheren Erträgen führen. Mit Smart Farming, Digitalisierung, Maschinenpooling bzw. intensiver Technologienutzung sind die Chancen der Präzisionslandwirtschaft und damit die Ertragssteigerungen in nachhaltiger Weise anzustreben. Dazu werden die Rahmenbedingungen bezüglich Datensammlung und -verwendung überarbeitet. Der Aufbau von digitalen Kompetenzen durch Aus- und Weiterbildung von den Landwirt:innen wäre zu fördern, um die Bereitschaft für die Verwendung neuer Technologien zu unterstützen. Auf Basis der Digitalisierungsstrategie 2022 für die Landwirtschaft wurde ein Digitaler Aktionsplan Smart Farming veröffentlicht, der u.a. auf die vorgenannten Aspekte Bezug nimmt.
Federführend: BML
Mitwirkende: LKÖ, HBLFA Francisco Josephinum, Wissenschaft, Cluster-Projekte
Umsetzung: GSP 23-27
Status: begonnen, kurz- bis mittelfristig in Planung
Sustainable Development Goal (SDG):
Optimierung von Wertschöpfungs- und Produktionskonzepten
Die grundsätzlich kleinteilige Landwirtschaft in Österreich ist durch die economy of scale bzw. durch die natürlichen Gegebenheiten oft gegenüber der europäischen Konkurrenz im Nachteil. Die Fokussierung auf Nischenbereiche und Spezialprodukte (z.B. Farbstoffe aus Holunder) kann zu höherer Wertschöpfung führen und passt auch zur kleinstrukturierten Landwirtschaft in Österreich. Gegenwärtig gibt es bereits bestehende Produktionsschienen für ertragreiche und lukrative NAWARO Spezialprodukte. Um Epigonen zu motivieren und Österreich als Produktionsland biobasierter Produkte zu etablieren, werden diese Vorzeigebeispiele sowie die dadurch möglichen wirtschaftlichen Optionen über Aus- und Weiterbildungsangebote stärker kommuniziert. Eine Betrachtung der gesamten Wertschöpfungskette inklusive Verarbeitung und Vermarktung und die Betonung besonderer Qualitätskriterien der Produkte wird für den wirtschaftlichen Erfolg der Initiative wesentlich sein.
Federführend: BML
Mitwirkende: BMK, Bioeconomy Austria Netzwerk, Fachverbände in der WKO und BMAW (je nach Produktkategorie)
Umsetzung: GSP 23-27, Waldfonds
Status: begonnen, kurzfristig in Planung
Sustainable Development Goal (SDG):
Kaskadische Nutzung bei landwirtschaftlichen Rohstoffen erhöhen
Bei entsprechender Planung können Rohstoffe und Reststoffe effektiv kaskadisch genutzt und damit der Nutzungsgrad erhöht werden. Für Holz liegen die kaskadischen Nutzungsoptionen bereits weitgehend vor, Potential für weitere Optimierungen liegt vor allem in den Bereichen Logistik sowie der Verwertung und Vermarktung von regional anfallenden Schadhölzern. Für landwirtschaftliche Rohstoffe gibt es teilweise noch Raum für weitere Entwicklungen, die aber unter Berücksichtigung einer nachhaltigen Nutzung passieren müssen. Eine dauerhafte Nutzung/Abfuhr der gesamten Biomasse des Aufwuchses (und nicht nur des Erntegutes) kann den Kohlenstoffgehalt im Boden negativ beeinflussen. Dies betrifft einerseits die Verarbeitung, da bei der Herstellung biotechnische, chemische, thermische und mechanische Verfahren neu zu kombinieren sind. Andererseits haben neue Verwertungspfade, durch die vermehrte Verwendung von Nebenprodukten und Reststoffen, Einflüsse auf die Wertschöpfung. Unterstützt werden diesbezüglich die Stärkung von Kooperationen sowie der Wissenstransfer zwischen Wissenschaft, Industrie und Wirtschaft. Die Entwicklung neuer Logistik- und Vermarktungssysteme ist diesbezüglich prioritär. In der Kreislaufwirtschaftsstrategie wird diese Thematik im Schwerpunkt „Biomasse“ behandelt.
Federführend: BMK
Mitwirkende: BML
Umsetzung: GSP 23-27, Waldfonds
Status: mittelfristig in Planung
Sustainable Development Goal (SDG):
Nutzung des Potenzials von Zwischenfrüchten
Zwischenfrüchte dienen primär dem Erosionsschutz und dem Humusaufbau und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung/ Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit und tragen somit indirekt zum wirtschaftlichen Ertrag bei. Es soll geprüft werden, ob diese Pflanzen unter Berücksichtigung ökologischer Aspekte auch darüber hinaus genutzt werden können (z.B. Biogasnutzung). Daher wird die Aus- und Weiterbildung der landwirtschaftlichen Betriebe hinsichtlich eines nachhaltigen und wirtschaftlich sinnvollen Zwischenfruchtanbaus forciert. Gleichzeitig soll auch an neuen Möglichkeiten zur Nutzung der Zwischenfrüchte, im Sinne der Bioökonomie, geforscht werden.
Federführend: BML
Mitwirkende: LKÖ, Arbeitskreisbetriebe
Umsetzung: GSP 23-27, Beratungsprogramme
Status: begonnen, kurz- bis mittelfristig in Planung
Sustainable Development Goal (SDG):
Neue Anbaukonzepte für nachwachsende Rohstoffe
Durch den zu erwartenden Mehrbedarf an biobasierten Rohstoffen kann es zu einer Nutzungskonkurrenz kommen. Entsprechend den Leitlinien der Bioökonomiestrategie, insbesondere der Priorität: “Teller vor Trog vor Tank“ oder dem Schutz der Biodiversität, unterstützt die Bioökonomie innovative Konzepte zur Nutzung bereits erschlossener Flächen. Lösungsansatz für eine umweltfreundliche Biomasseproduktion können beispielsweise „integrierte Fruchtfolgesysteme“ liefern, die die Erzeugung von Nahrungs- und Futtermitteln, sowie von nachwachsenden Rohstoffen zur stofflichen oder energetischen Verwertung auf der gleichen Fläche ermöglichen. Potential hat aber auch der verstärkte Einsatz von Mischkulturen, mehrjährigen Kulturen oder der Aufwuchs von Ackerblühflächen als nachwachsende Rohstoffe unter Beachtung förderungsrechtlicher Aspekte (GAP). Außerdem sollen durch alternative Bewirtschaftungskonzepte neue Potenziale für die Bioökonomie gehoben werden wie bspw. durch Bauwerksbegrünung (außerhalb der land- und forstwirtschaftlichen Urproduktion).
Federführend: BMK
Mitwirkende: BML
Umsetzung: Sanierungsoffensive - Bauwerksbegrünung
Status: begonnen, mittelfristig in Planung
Sustainable Development Goal (SDG):
Ammoniakreduktion in der Landwirtschaft
Wie im Regierungsprogramm vorgesehen, wird das nationale Luftreinhalteprogramm derzeit überarbeitet. Neben förderungspolitischen, freiwilligen Maßnahmen sind dazu auch ordnungsrechtliche Maßnahmen umgesetzt worden (nationale Ammoniakreduktions-VO) um beispielsweise Ammoniakemissionen bei der Ausbringung von Wirtschaftsdünger zu reduzieren. Zur Reduktion von Ammoniakemissionen gibt es Maßnahmen, die im laufenden Österreichischen Programm zur Förderung einer umweltgerechten, extensiven und den natürlichen Lebensraum schützenden Landwirtschaft (ÖPUL) und der landwirtschaftlichen Investitionsförderung unterstützt werden. So können einerseits Ammoniakemissionen reduziert und andererseits die Düngewirkung verbessert werden, weil mehr Stickstoff als wichtiger Pflanzennährstoff verfügbar bleibt. Diese Anreizmaßnahmen werden im laufenden GAP-Strategieplan 2023-2027 verbessert fortgeführt.
Federführend: BML
Mitwirkende: Länder
Umsetzung: GSP 23-27
Status: in Umsetzung
Sustainable Development Goal (SDG):