Maßnahmen
Recyclingtechnologien im Textilsektor
Im Sinne der Kreislaufwirtschaft und im Zusammenhang mit der Bioökonomie gilt es, dem hohen Ressourcen- und Rohstoffverbrauch bei der Produktion von Primärfasern im Textilbereich entgegenzuwirken. Um das Ziel eines geschlossenen Kreislaufs gerecht zu werden, soll neben dem Produktdesign (Reparierbarkeit, Recyclingfähigkeit), die Wiederverwendung von Textilien gefördert und das Textilrecycling ausgebaut werden. Zur Reduktion von Abfallmengen im Textilsektor ist die mehrfache Nutzung von Rohstoffen anzustreben. Dies wird auch durch das Kreislaufwirtschaftspaket der Europäischen Union unterstützt, indem neue Anforderungen an Textilprodukte entwickelt werden sollen. Hierbei ist es besonders wichtig Doppelregulierungen mit anderen Rechtsmaterien (z.B. Abfall- und Chemierecht) zu vermeiden. Das Kreislaufprinzip im Textilsektor muss auf Pilotanlagen integriert und ausgerollt werden. Die Kreislaufwirtschaftsstrategie wird sich daher diesem Thema in im Schwerpunkt „Textilien und Bekleidung“ widmen, wobei u. a. die Förderung von Investitionen zur Entwicklung von innovativen Sortier- und Recyclingtechnologien stimuliert werden soll.
Federführend: BMK
Mitwirkende: Länder, FFG
Umsetzung: FTI-Schwerpunkt Kreislaufwirtschaft, Forschungsförderung, Pilotprojekte
Status: begonnen
Sustainable Development Goal (SDG):
Phosphor Rückgewinnung aus Klärschlamm
Phosphor ist ein wichtiger Bestandteil der Düngung von Pflanzen. Durch die Phosphorrückgewinnung aus Klärschlämmen können bis zu 50 Prozent des in Österreich abgesetzten Phosphordüngers ersetzt werden. Eine direkte Klärschlammausbringung soll jedoch vermieden– dies würde zu unerwünschten Mikroplastik, auch Schwermetall, Pharmaka usw. Ansammlung in Feldern führen. Deshalb soll bei diesem Lösungsansatz der Phosphor durch technische Verfahren aus Klärschlamm gewonnen werden. Notwendig ist eine rechtliche Verankerung der verpflichtenden Rückgewinnung des Phosphors aus den Klärschlämmen der kommunalen Kläranlagen. Um den Phosphor verwerten zu können sind zusätzlich Änderungen in den Förderungsbedingungen der Siedlungswasserwirtschaft, Abfallwirtschaft bzw. Umwelt vorzunehmen. Maßnahmen zur Phosphor-Rückgewinnung aus Klärschlamm können über die UFI gefördert werden.
Federführend: BMK
Mitwirkende: BML, KPC (UFI), FFG
Umsetzung: Ordnungspolitische Maßnahme
Status: begonnen, mittelfristig in Planung
Sustainable Development Goal (SDG):
Düngemittelproduktion aus organischen Abfällen
Die Düngemittelproduktion (Stickstoff, Phosphor, Kalium) ist künftig verstärkt auf ein Recycling organischer Abfälle von Haushalten und Gewerbe, Klärschlämmen und anderer Nebenprodukte der Landwirtschaft auszurichten. Dazu reichen freiwillige Maßnahmen und Innovationen nicht aus. Daher ist die stoffliche Verwertung der getrennt gesammelten biogenen Abfälle notwendig.
Federführend: BMK
Mitwirkende: Länder, Gemeinden, Abfallverbände, BML, Wissenschaft
Umsetzung: Ordnungspolitische Maßnahme
Status: langfristig in Planung
Sustainable Development Goal (SDG):
Wiederverwertung von Holz als Baustoff ermöglichen
Die gegenwärtigen Normen sind für moderne Holzmaterialien und durchschnittliche Lebenszeit von Gebäuden (z.B. Hallen, Supermärkte etc.) nicht mehr zeitgemäß. Gebrauchtes, mit modernen Technologien hergestelltes Holz (z.B. mittels Leimbinder) könnte heute auch als Sekundärrohstoffe eingesetzt werden. Dazu ist eine Anpassung der entsprechenden Gesetze und Verordnungen notwendig.
Federführend: BML, Länder
Mitwirkende: BMK
Umsetzung: Waldfonds
Status: mittelfristig in Planung
Sustainable Development Goal (SDG):
Bewertungsmethoden von biogenen Abfällen
Die unterschiedlichen Verfahren in den Bundesländern führen dazu, dass in Österreich unterschiedliche Herangehensweisen hinsichtlich des Umgangs mit Abfällen, Reststoffen und Nebenprodukten bestehen. Über neue Produktionskonzepte werden biogene Abfälle und Reststoffe lokal weiterverarbeitet, um eine entsprechende Reduktion des Rohstoffverbrauchs zu erzielen. Dazu sind einfache Bewertungsmethoden zur Erklärung des Abfallendes von biogenen Abfällen für die weitere Verarbeitung notwendig.
Federführend: BMK
Mitwirkende: Länder
Umsetzung: Information
Status: mittelfristig in Planung
Sustainable Development Goal (SDG):